Der Restaurantbesuch kurz vor ein erneuten zweistündigen Aufenthalt im Hotel gestaltete sich ohne Überraschungen, so wie die Zeit angesichts der Zwangspause immer mehr unnütz verschwand. Erst zur schönsten Vesperzeit setzten wir uns Richtung Hội An in Bewegung, das auch schon eine knappe Stunde mit dem Bus entfernt lag. Dafür führte uns der Reiseleiter entlang der noblen Straßen von Đà Nẵng, dort wo teure 5-Sterne-Strandappartments und der Golfclub lagen, hinein in eine ganz andere Welt.
Hội An empfing uns hingegen mit seinen kleinen Altstadtgassen und den für den Ort bekannten Laternen, die überall zu finden waren, ob sie nun einfach an den Häusern oder wie Spinnennetze über ganze Straßenzeilen gespannt hingen. Je tiefer wir in die Altstadt nahe des Flusses vorstießen, je mehr Touristen und Rikschafahrer nahmen uns den Platz um geordnet und in der Gruppe laufen zu können. Vor allem an einer Pagode, die wie alle weiteren geschichtsträchtigen Gebäude Eintritt verlangten, gab es ein Schieben und Drängen nach den nächsten Motiven, in die die Reisegruppen hineinspringen wollten.
Als meine Frau vor fünf Jahren hier gewesen war, verströmten die schmalen Gassen und niedrigen Fachwerkhäuser, in die japanischer und chinesischer Stil mit eingearbeitet war, noch den romantischen Flair, den die Postkartenbilder aus den Reiseberichten entsprangen. Jetzt war hingegen alles auf schnellen Profit ausgelegt, gab es keine Minute in der man nicht von den Händlern angesprochen, von anderen auf den Füße getreten oder weggeschubst, ja in seinem eigenen Erleben dieses Weltkulturerbes regelrecht gestört wurde.