Vietnam (47) – Magic Scarf

Nachdem ich am Abend zuvor bei einem kleinen Abstecher beim nahegelegenen Twentyfourseven den Frust hatte herunterspülen können, plagte mich frühmorgendliches Schädelweh, das erst nach dem Frühstück verschwinden sollte. Im Hotel bereitete man im Erdgeschoss alles für eine bevorstehende Hochzeit vor, sodass wir im Nachbargebäude bei nahezu identischem Buffet Platz fanden. Schön war es zu wissen, womit man sich gleich wieder die Teller befüllen konnte, selbst wenn es geschmacklich keine Erfüllung bot. Die drei Sterne werden mir womöglich ewig anhängen.

Während der Busfahrer unsere Koffer wieder im Heck des Busses verstaute und seine Fähigkeiten sicherlich beim Spielen von Tetris graduiert bekommen hätte, verließen wir die Gruppe kurz für einen Abstecher zur Apotheke neben dem Twentyfourseven um mir neues Nasenspray und Halsbonbons zu besorgen, weswegen wir es waren, die diesmal den Trupp aufhielt. Eigentlich wäre es gar nicht nötig gewesen, fühlte ich mich nach dem intensiven Tag wieder besser. Nur: bildete ich es mir nur ein, oder begann jetzt der Rest des Busses mit Husten und Schnupfen?

Der Weg nach Đà Nẵng führte uns entlang der vom Reisanbau und Fischerei geprägten Landschaft. Zu holprig der Weg und zu unvermittelt die unglaubliche Szenerie, als das man es hätte gleich festhalten können. Der einzige vom Programm vorgegebene Halt war kurz nach Huế, als wir in eine Art Lagerverkauf stolperten. Eine Dame zeigte uns in einem Hinterraum diverse Produkte die aus Bambus hergestellt waren, darunter auch den Magic Scarf.

Die sehr skurrile Pause machte wenig Eindruck auf die Reisenden, die sich diesmal zurückhielten und sich durch eine gefühlt ewig langen, schlangenlinienförmigen Gang – mal rechts, mal links herum – durch die Verkaufshalle, von freundlichen Damen die (einzige) Richtung oder auf das passende Produkt weisend, kämpften. Ich kaufte ein paar Einlegesohlen aus geruchsabweisenden Bambusfasern, leider nur in Größe 43 und damit zwei Nummern zu klein. Den Unterhosen, die man angeblich hätte eine Woche ohne Unterbrechung tragen können, schenkte ich keinen Glauben.

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